Abgefahrener Plan fürs Skigebiet




Todtmoos soll 30 Millionen Euro teure Schneesporthalle erhalten
Von Stefan Sahli 12.06.2007   © Bad. Zeitung

Die Pläne zum Bau einer Skihalle in Sasbachwalden sind längst gescheitert, da wird in Todtmoos jetzt ein ähnliches Projekt verfolgt: Der Skiclub des Schwarzwaldortes will am Hausberg Hochkopf eine Schneesporthalle errichten. Zwar sieht sich der Verein nur als Initiator des 30 Millionen Euro teuren Projekts, will aber bereits mit Investoren in Verhandlung stehen. Der Gemeinderat hat das Vorhaben in einem Grundsatzbeschluss gutgeheißen — gegen den sich allerdings bereits heftiger Widerstand regt.

Von einer "zukunftsorientierten Aufwertung der Region" spricht Sepp Zimmermann. Der Vorsitzende des Skiclubs Todtmoos wird nicht müde, auf die grundlegenden Unterschiede zu dem gescheiterten Projekt in Sasbachwalden hinzuweisen: Kein "Klotz" mit einer Abfahrt von 100 oder 200 Metern soll entstehen. Die Todtmooser Halle soll sich vielmehr dem Geländeprofil anpassen und in etwa dem Verlauf eines bestehenden Liftes folgen. Dennoch soll soll das Projekt gigantisch werden: 650 Meter lang, 35 Meter breit und durchschnittlich 18 Meter hoch. Optisch ist das zwar gewöhnungsbedürftig, meinen selbst die Planer, die negativen Folgen hielten sich aber in Grenzen.

Der Landesnaturschutzverband spricht von einem "Energie fressenden, und Landschaft zerstörenden Wahnsinnsprojekt" . Die Initiatoren, unterstützt von einem Planungsbüro, bewerten die Ökobilanz dagegen eher positiv. Durch den Einsatz neuester Beschneiungstechnik und der Möglichkeit, den Energiebedarf durch regenerative Energien zu decken, könne sich die Anlage weitgehend selbst versorgen. Umweltbeeinträchtigungen seien kaum gegeben, da Schutzgebiete nicht betroffen seien und sich die Verkehrsbelastung in Grenzen halten werde.

Eine ausgereifte Planung gibt es zwar noch nicht, die Kosten werden jedoch schon mit rund 30 Millionen Euro beziffert. "Wir stehen mit möglichen Investoren in Verhandlung" , so Zimmermann. Die gingen grundsätzlich davon aus, dass sich das Projekt finanziell tragen könnte. Über Einzelheiten schwieg sich der Skiclub-Vorsitzende bisher aus, versicherte aber, dass der finanzschwachen Gemeinde keine Kosten entstünden.

Das war ein Grund für den Gemeinderat des Kurortes, den Skiclub bei der Planung der Schneesporthalle mit einem Grundsatzbeschluss zu unterstützen. Nicht nur Bürgermeister Herbert Kiefer erkennt in dem Projekt "eine Chance, die es verdient, weiter verfolgt zu werden" . Viele offene Fragen, vor allem die der Umweltverträglichkeit, müssten im Genehmigungsverfahren eingehend geprüft werden. "Da liegen die Hürden hoch" , sagt Kiefer. Deshalb rief er den Skiclub auf, "mögliche Investoren früh ins Boot zu ziehen" .