Warnendes Beispiel




Von Jürgen Wellisch
15.06.2007  © Südkurier

Es ehrt alle Beteiligten, dass sie sich um die Zukunft des Heilklimatischen Kurorts Todtmoos Gedanken machen. Denn die Skihalle Snow-World 365 soll in Zeiten zunehmender Erwärmung den Wintersport in die Zukunft hinüber retten.

Doch das Landratsamt hat jetzt ein klares Signal in die Gegenrichtung gegeben. Die Behörden wollen einen solchen massiven Eingriff in einen von Biotopen durchzogenen Landschaftsteil nicht zulassen. Das Beispiel Sasbachwalden, bei dem die Landesregierung eine ähnliche Skihalle abgelehnt hat wegen massiver Verstöße gegen den Landesentwicklungsplan, sollte die Initiatoren warnen. Was im nördlichen Schwarzwald unzulässig ist, hat in Todtmoos keine großen Chancen.

Es ist ja auch ein Unterschied, ob in Bottrop eine Skihalle inmitten des Ruhrgebiets steht oder an einem der schönsten Flecken des Südschwarzwalds, am Hochkopf eben. So verlockend die Pläne sind, Wintersport unter Dach zu bringen, so massiv sind die Auswirkungen. 365 Tage im Jahr täglich Hunderte von Autos, die sich über kleine Straßen zum Hochkopf quälen? Busladungen mit Skitouristen mitten im Sommer, die ihr Bier und ihr Vesper in der Halle konsumieren, wo sie Eintritt gezahlt haben, und nicht in den Restaurants?

Wenn es mit dem Wintersport in den Mittelgebirgen durch die zunehmende Erwärmung zu Ende geht, dann gehört das zum Lauf der Welt. Dann müssen neue Tourismus-Ideen her - im Einklang mit der Natur, und kein Skifahren aus der Dose.