Gegenwind für die Skihalle


Von Stefan Sahli 4.07.2007   © Bad. Zeitung

Gegenwind für die Skihalle Landesregierung und Regionalverband sehen geplante Skihalle in Todtmoos mit Vorbehalten

Die vom Skiclub Todtmoos geplante Skihalle auf dem Hochkopf bekommt derzeit erheblichen Gegenwind: Obwohl es noch keine konkreten Planungen gibt, will sich der Regionalverband Hochrhein-Bodensee in der Sitzung seines Planungsausschusses erstmals mit dem Thema beschäftigen. Selbst im Landtag war die Halle bereits Thema: In ihrer Antwort auf eine Anfrage des Freiburger Grünen-Abgeordneten Reinhold Pix formulierte auch die Landesregierung erhebliche Vorbehalte.

Pix, der sich bereits Ende Juni skeptisch zu dem vom Todtmooser Skiclub initiierten Projekt geäußert hatte (wir berichteten), zeigte sich durch die Haltung der Landesregierung bestätigt. In der Antwort auf die mündliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten hatte insbesondere das Wirtschaftsministerium erhebliche Zweifel nicht nur an der Rentabilität eines solchen Projektes geäußert. Ein solches Vorhaben hätte nur Chancen, wenn ausreichend zahlungskräftiges Publikum in angemessener Nähe gegeben wäre. Sei dies im Hochschwarzwald schon zu bezweifeln, sei erst recht fraglich, ob die Straßen im und um dem Ort dem hohen Verkehrsaufkommen gewachsen seien. Auch für das baden-württembergische Umweltministerium ist der Standort Todtmoos ungünstig: Die Skihalle sei in einem ökologisch sensiblen Gebiet fernab der Ballungsräume geplant und seine Verwirklichung gehe mit einem Flächenverbrauch und dem Verlust von Bodenfunktionen sowohl durch die Halle als auch durch die Parkplätze einher.

Nach einer Grundsatzentscheidung vom 15. Mai, in der der Todtmooser Gemeinderat das Projekt grundsätzlich befürwortet hatte, sieht nun auch der Regionalverband Hochrhein-Bodensee Anlass, sich mit der geplanten Halle zu beschäftigen. Der Regionalverband müsste mit einer Änderung des Regionalplanes den planerischen Weg für die Umsetzung des Vorhabens frei machen, da Größe und insbesondere die Auswirkungen des Projektes überörtliche Bedeutung haben. Verbandsdirektor Karl Heinz Hoffmann-Bohner wollte auf Anfrage der BZ mit Rücksicht auf die bevorstehende Ausschusssitzung am 10. Juli zwar nicht Stellung nehmen, Zweifel, ob die geplante Halle jedoch eine Änderung des Regionalplanes rechtfertigt, klingen jedoch bereits in der Sitzungsvorlage an.

Neben der Wirtschaftlichkeit des Projektes seien aus regionaler Sicht die Lage des geplanten Standortes, seine verkehrliche Anbindung sowie die notwendigen Eingriffe in Natur und Landschaft und insbesondere das Landschaftsbild zu prüfen. Laut Landesentwicklungsplan müssten sich Freizeiteinrichtungen in die Landschaft einfügen, das Landschaftsbild möglichst wenig beeinträchtigen und naturverträglich sein. Daran könnte es aus Sicht der Regionalverbandes hapern, denn die Sitzungsvorlage nimmt Bezug auf die von der Landesregierung im Jahr 2004 nicht genehmigte Änderung des Regionalplanes im Bereich Sasbachwalden: "Die durchgeführte Änderung des Regionalplanes wurde seitens des Wirtschaftsministeriums mit dem Hinweis nicht genehmigt, weil der Bau einer Skihalle im Bereich Sasbachwalden einen massiven Eingriff in Natur und Landschaft darstellen würde." Zurückhaltend äußerte sich auch Landrat Tilman Bollacher. "Das Projekt wirft eine ganze Reihe schwieriger Fragen auf" , sagte er gegenüber der BZ.