Bedenken gegen Skihalle


Von Frank Linke 11.07.2007   © Südkurier

Landesregierung und Regionalverband äußern sich kritisch

Schwere Bedenken gegen die in Todtmoos geplante Skihalle hat die Landesregierung nach einer Anfrage im Landtag formuliert. Kritisch zum Projekt äußerte sich gestern auch Bernhard Wütz, Vorsitzender des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee in der Sitzung des Planungsausschusses.

Umwelt- und Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg haben schwerwiegende Bedenken gegen die in Todtmoos geplante Skihalle geäußert. Dies gab gestern Bernhard Wütz, Vorsitzender des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee in der Sitzung des Planungssauschusses in Rheinfelden bekannt. Der Regionalverbarid will sich wegen der überregionalen Bedeutung des großvolumigen Projekts in die Diskussionen einschalten.

Wie Wütz gestern weiter berichtete, habe das Wirtschaftsministerium "erhebliche Zweifel an der Rentabilität" der Skihalle geäußert. Das Umweltministerium stehe dem Vorhaben unter anderem wegen des zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommens und der; negativen Auswirkungen auf die Natur kritisch gegenüber. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Planungsausschuss, Wiltrud Baumeister, nannte die Skihalle gestern einen "Energiefresser sonders gleichen", nicht zuletzt da die Halle im Sommer wie im Winter betrieben würde.

"Ich sehe die Chancen derzeit nicht besonders groß für das Projekt" Bernhard Wütz


Harsche Kritik hatte unlängst auch der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg an der in Todtmoos geplanten, 650 Meter langen und 35 Meter breiten Skihalle geübt. Das auf einer Initiative des Skiclubs Todtmoos begründete Vorhaben sei weder aus ökologischer, noch aus landschaftlicher und nicht einmal aus wirtschaftlicher Sicht vertretbar, so deren Vorsitzender Reiner Ehret. Man wisse aus ähnlichen Projekten, dass der Betrieb einer solchen riesigen Halle eine Unmenge an Energie verschwende.

Aus regionaler Sicht bedürfe es laut Wütz einer "intensiven Abwägung der Grundsätze der Regional- und Landesplanung". Neben der Wirtschaftlichkeit des Projektes seien aus regionaler Sicht die Lage des geplanten Standortes und seine Verkehrsanbindung, die Eingriffe in Natur und Landschaft, besonders Auswirkungen auf das Landschaftsbild, zu prüfen. Gemäß Landesentwicklungsplan hätten sich Einrichtungen für Freizeit und Erholung in die Landschaft einzufügen, dürften das Landschaftsbild möglichst wenig beeinträchtigen und müssten naturverträglich sein.

In diesem Zusammenhang verwies Wütz auf den im Jahr 2004 in der Gemeinde Sasbachwalden geplanten Bau einer großen Skihalle. Die damals vom benachbarten Regionalverband Südlicher Oberrhein deswegen durchgeführte Änderung des Regionalplanes wurde vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium nicht genehmigt. Die Eingriffe in Natur und Landschaft waren den Landespolitikern zu massiv. So kam auch Bernhard Wütz gestern zu dem Schluss: "Ich sehe die Chancen derzeit nicht besonders groß für das Projekt."